Mit rovio ressourcen- und kosteneffizient bauen

Die Gottlob-Rommel-Gruppe bringt jetzt mit rovio einen neuen Systembau auf den Markt. Er bietet durch die serielle Vorfertigung von Elementen und der systematischen Bauweise zeit- und kosteneffiziente Lösungen für den Wohnungsbau, ohne auf Individualität verzichten zu müssen. Im Interview erklärt Marius Maier, Projektleitung Innovation & Entwicklung, was die rovio-Systembau-Lösung für Kunden aus dem Wohnungsbau so besonders macht.

Über Produkt-Details können sich Interessenten leicht auf der Website informieren. Deshalb die erste Frage – die Ihnen vermutlich jeder Interessent stellt: Baut Gottlob Rommel denn bereits mit rovio? 

Marius Maier: Jein. Nein, weil rovio ein brandneues Produkt für den Wohnungsbau ist, unser Team arbeitete über drei Jahre lang engagiert und fachbereichsübergreifend daran. Und ja, wir haben mit allen Elementen von rovio bereits gebaut. Denn die Bautechnik und die Bauverfahren setzen wir bereits erfolgreich ein – nur noch nicht als rovio-Angebot für den Wohnungsbau.“ 

Drei Jahre sind viel Zeit, da es Systembaulösungen eigentlich schon länger auf dem Markt gibt, warum hat sich Gottlob Rommel so sorgfältig mit der Produktentwicklung befasst?  

Marius Maier: „Unser Ziel war, die Anforderungen unserer Kunden aus dem Wohnungsbau für eine Systembauweise in ihrer Ganzheit zu verstehen sowie Lösungen zu suchen, die eine systematische Bauweise ermöglichen, aber dennoch weitestgehende Individualität und Anpassbarkeit bieten. Auch dem Anspruch, hohe Qualität mit Kostenersparnis und Nachhaltigkeit zu kombinieren, wollten wir gerecht werden. Die Quadratur des Kreises, also …! Deshalb haben wir recht lange an rovio getüftelt und sind jetzt davon überzeugt, eine wirklich ausgereifte Systembaulösung für unsere Kunden zu offerieren“. 

Vor allem die mangelnde Individualität ist der erste Kritikpunkt an der Systembauweise: Man denkt an seelenlose Plattenbauten und eintönige Reihenhaussiedlungen. Wie kann rovio Individualität trotz maximaler Standardisierung wahren?  

Marius Maier: „Beginnen wir mit der Architektur. Die rovio-Bauweise beschreibt nicht eine Gebäudekubatur, ein Design oder eine sichtbare Materialität. Rovio repräsentiert nachher das, was die lokalen Architekten, unsere Partner, daraus machen. Unser Ziel ist es, in den Regionen Stuttgart, Dresden und Leipzig - und darüber hinaus - das jeweilige individuelle Stadtbild positiv zu prägen. Das schaffen wir, da unsere rovio-Systembauweise die Individualität wahrt. Ebenso denken wir die Architektur nicht selbst, sondern gemeinsam mit unseren lokalen Partnern. Durch diese Einstellung bieten wir die größtmögliche Flexibilität, ohne den Fokus des rovio-Systembaus zu verlieren. So entstehen Gebäude, die sich wunderbar in die besonderen architektonischen Gegebenheiten der Umgebung anpassen. Das heißt, ob eine hinterlüftete- oder eine Putzfassade gewünscht ist, Farbvarianten bei den Fenstern, PV- Anlagen, Einzelbalkone oder ein gesamtes Balkonregal mit Begrünung, bis hin zu unterschiedlichen Gebäudeformen– wir gestalten den Wohnungsbau mit rovio nach den Wünschen unsere Kunden, denn rovio wurde entwickelt, um sich an die Umgebung anzupassen und nicht die Umgebung an rovio.“ 

Und wie gelingt es, auch im Bereich der Innenräume die individuellen Ansprüche der Kunden, beziehungsweise der späteren Bewohner zu berücksichtigen? 

Marius Maier: „Das macht rovio besonders gut: Wir schauen uns zunächst das Baufeld an und bewerten dessen Möglichkeiten. Anschließend planen wir das Gebäude von innen nach außen. Das bedeutet, dass wir die Grundrisse der Wohneinheiten designen, die unsere Kunden wünschen und die sich effizient und positiv an die Umgebung anpassen. Dabei kann der Grundriss und die dadurch entstandene Kubatur des Gebäudes bei jedem Projekt anders sein, was rovio wieder zu einem individuellen Gebäude macht. Um die Möglichkeiten festzustellen, gehen wir gemeinsam mit unseren Kunden in eine Modellierungsphase. Hier entwerfen wir ein erstes Regelgeschoss in der rovio-Systembauweise, dass das Potenzial aufzeigen soll. Entscheidet sich der Kunde anschließend dafür mit uns in die Planungs- und Realisierungsphase zu gehen, entwickeln wir den Entwurf so lange weiter, bis die optimale Lösung gefunden wurde. Diese wird dann geplant und durch eine elementierte und vorgefertigte Bauweise maximal effizient realisiert.  

Unsere Kunden haben im Planungsprozess immer die Möglichkeit, die individuellen Wünsche zu integrieren, da unser System die Möglichkeit der Erweiterung durch individuelle Maßnahmen zulässt. Ob es sich dabei um Kellergeschosse, Tiefgaragen oder Loggien handelt, die Individualisierbarkeit ist nahezu unbegrenzt.“ 

 

Nun ein Blick ins Detail: Wie baut die Gottlob-Rommel-Gruppe mit der seriellen Vorfertigung im rovio-System? 

Marius Maier: „Wir denken den Bauprozess, das Verfahren neu, nicht unbedingt die Bauweise! Wir bilden seit mehreren Jahren unsere Mitarbeitenden bereits in beiden Gewerken (Holz- und Betonbau) aus. Daher haben wir im Errichtungsprozess keine übliche Trennung der Gewerke Holzbau und Rohbau. Wir können die Elemente direkt miteinander verbinden, sodass wir eine maximale Effizienz in unserem Wand- und Tragwerkssystem erreichen. Zudem stellen wir sicher, dass das Material dort platziert wird, wo es den größten Mehrwert für das Gesamtsystem hat. Dabei erfinden wir die Grundprinzipien nicht neu, denn das Rastermaß des Rohbaus von 12,5 cm und das Rastermaß des Holzbaus mit 62,5 cm passen sehr gut zusammen. Durch die Kombination und die Basis des 12,5 cm-Rasters können wir individuell bauen. Mittels weiterer Komponenten, wie zum Beispiel die industriell gefertigten Bad- und Technikmodule mit integrierten Steigleitungen, ermöglichen wir eine hohe Bauqualität in kürzerer Bauzeit. Auch die nichttragenden Innenwände in Leichtbauweise sorgen für viel Spielraum in der Nutzung und Umnutzung der Räume.“  

Wo entstehen bei rovio die größten Kostenvorteile für die Kunden? 

Marius Maier: „Rückblickend gab es beim Holzhybridbau immer Mehrkosten durch die Schnittstelle beider Gewerke. Folglich war ein Ziel, keine Schnittstelle zwischen einem Holz- und Betonbauteil mehr zu definieren. Durch die hybride Montage der Elemente stellen wir sicher, dass die Anschlüsse immer passend in höchster Qualität hergestellt werden. Die Genauigkeit der Elemente gewährleisten wir durch den hohen Vorfertigungsgrad und sorgen damit für einen reibungslosen Bauprozess. Somit gelingt es uns, die gesetzten Fertigstellungstermine zu vereinbarten Kosten einzuhalten. Es gibt also keine Kostensteigerung während des Bauprozesses – das ist insbesondere bei den derzeitigen Zinsen sehr wichtig. Zudem können wir durch unsere gute Planung sehr effizient und ressourcenschonend bauen.“  

Wie Sie bereits angesprochen haben, wird nachhaltiges und klimafreundliches Bauen immer wichtiger. Welchen Beitrag kann rovio in diesem Bereich leisten? 

Marius Maier: „Für nachhaltiges und klimafreundliches Bauen ist es von großer Bedeutung, die Rohstoffe in ihren Fähigkeiten maximal effizient einzusetzen. Mit diesem Ansatz ermöglichen wir ressourcensparendes Bauen sowie die Vermeidung von CO2-Emissionen über den gesamten Lebenszyklus des Gebäudes. In Summe sparen wir durch den rovio-Systembau rund 50% der Ressourcen ein und erreichen eine sehr geringes Treibhausgaspotenzial, das es uns ermöglicht, durch einfache Maßnahmen ein Effizienzhaus, als förderfähige Variante anzubieten. Ein Beispiel dafür sind die Geschossdecken. Wir erreichen mit den Beton-Hohlkammerdecken die gewohnte Qualität einer massiven Betondecke, sparen jedoch 40% der Ressourcen ein. Zusätzlich können die Decken werkseitig mit integrierten Heizflächen versehen werden, um energieeffizient und schnell regulierend die Räume zu beheizen sowie optional zu temperieren. Und unsere Reise geht hier natürlich immer weiter – neue Verfahren oder Bauweisen integrieren wir schnellstmöglich in rovio.“ 

Zum Schluss ein Blick in die Zukunft: Wird rovio auch in anderen Gebäudebereichen zum Einsatz kommen? 

Marius Maier: „Ja, es ist denkbar rovio auch beim Pflegeheimbau sowie dem Gewerbe- und Gesellschaftsbau einzusetzen. Aber hier werden wir wie beim Wohnungsbau verfahren: Wir werden nicht einfach eine Systembaulösung auf andere Bereiche übertragen, sondern detailliert die verschiedenen Kundenanforderungen miteinbeziehen und eine Lösung entwickeln, die zu 100% passt.“ 

Der Rommel O-Ton

„Mit rovio ermöglichen wir ressourcensparendes Bauen sowie die Vermeidung von CO2-Emissionen über den gesamten Lebenszyklus des Gebäudes. In Summe sparen wir durch den rovio-Systembau rund 50% der Ressourcen ein und erreichen eine sehr geringes Treibhausgaspotenzial, das es uns ermöglicht, durch einfache Maßnahmen ein Effizienzhaus, als förderfähige Variante anzubieten.“

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